Wochenschau vom 23. August 1946 - Wiedererrichtung des Landes Hannover

„click“

Quelle: Deutsches Historisches Museum Bonn

Karikatur

„L'Instar de Pantin“ - Die Stunde des Hosenmatz

Diese französische Karikatur aus dem Jahre 1869 zeigt den preußisch-deutschen Konflikt in grausamer Realität: Der übermächtige Bismarck dreht als Vertreter für Preußen den unabhängigen deutschen Staaten den Hals um. Am Boden liegen Hannover (Hanovre), Saxen (Saxe) und Hessen (Hesse). In den Armen hält Bismarck gerade Baden (Bade) - schwer zu lesen, da der Name im Original noch nicht schwarz nachgezogen ist. Wie ein Goliath gleich mehrere Davids umbringt, zeugt die Karikatur auch vom Unbehagen der Nachbarländer Deutschlands von dieser unheiligen Tat.

Quelle: leider unbekannt

 

Radkorvette "Ernst August"

Radkorvette „Der kgl. Ernst August“

Dies in Großbritannien gebaute Kriegsschiff stellte die kgl. hannöversche Kriegsmarine in Dienste der Nordseeflottille des Deutschen Bundes. Am Heck zu sehen ist die Seekriegsflagge des Deutschen Bundes: Schwarz-rot-gold mit eingelegtem, doppelköpfigem Reichsadler auf goldenem Grund links oben.

Quelle: Arenhold, „Die deutsche Reichsflotte 1848-1852“, Berlin 1995 (Nachdruck), ISBN: 3930541076

Teilungsplan von 1943

Teilungsplan der westlichen Aliierten

Ein Zufallsfund im Geschichtsatlas der „DDR“: Neben der Verherrlichung des Sozialismus und ähnlichen Hahnejökens ist im Band 2 diese Karte aus dem Jahre 1943 zu finden. Sie zeigt den Teilungsplan der westlichen Aliierten, den diese auf einer Konferenz in Teheran vorgelegt haben. Interessant ist, das der Staat Hannover nicht nur die welfischen Gebiete Hannover und Braunschweig umfaßt, sondern sämtliche Siedlungsgebiete des germanischen Sachsenstammes - später Herzogtum Sachsen im Frankenreich unter Karl dem Großen. Ob die neuen Staaten selbständig oder innerhalb eines Bundes oder Föderation existieren sollten, geht leider weder aus Bild, noch Text hervor.

Quelle: Zentralinstitut f. Geschichte d. „DDR“ (Hrsg.), „Atlas zur Geschichte“ Bd.2, Gotha 1981

 

 


Aus medizinischer Sicht - Erbkrankheit Porphyrie

Zum Artikel im Magazin der Süddeutschen Zeitung

Hätte der Autor des Artikels einen Blick in den Pschyrembel (Standardwerk für medizinische Fachbegriffe) gewagt und im Biologieunterricht nicht geschlafen, wüßte er, daß Prinz Ernst August keine Porphyrie haben kann. Von den verschiedenen Arten der Porphyrie gibt es drei mit neurologisch-psychiatrischen Symptomen, die ja SKH unterstellt werden. Alle drei sind genetisch, also vererblich. Der Erbgang wird mit „autosomal-dominat“ beschrieben. Das bedeutet, daß das defekte Gen auf den nichtgeschlechtlichen Chromosomen liegt (Männlein oder Weiblein spielt also keine Rolle) und daß nur eines der beiden Chromosomen defekt sein muß, damit die Krankheit ausbricht. Bei rezessiven Erbgängen müßten beide Chromosomen defekt sein. Nun, „dominant“ bedeutet aber auch, daß mindestens ein Elternteil diese Krankheit gehabt haben muß, damit das Kind sie auch bekommen kann. Dann liegt die Wahrscheinlichkeit auch bei 50%, wie im Artikel beschrieben. Fakt bleibt aber, daß beide Eltern SKH nicht an der Porphyrie litten - seit SM König Georg III. gar keiner der direkten Vorfahren der heutigen Welfenfamilie.SKH Ernst August, Prinz v. Hannover etc. leidet also nicht an einer Porphyrie, die psychiatrische Symptome hervorruft.

Im übrigen hat der Autor auch weiteren Quatsch geschrieben. Georg Ludwig I. hat deshalb Graf Königsmarck um die Ecke bringen lassen, weil sonst mit der Ehe mit Sophie Dorothea „von Celle“ auch die Vereinigung der welfischen Herzogtümer Lüneburg und Calenberg-Grubenhagen hinfällig gewesen wäre. Damit hätte es dann weder ein Land Hannover gegeben, noch die ersehnte Kurwürde, die von dieser Vereinigung abhängig war.

Quellen: Psyschrembel, „Klinisches Wörterbuch“, Berlin/New York City 1994 / Buchta & Höper (Hrsg.). „Das Erste - Lehrbuch zum Ersten Staatsexamen“ (Kapitel Humangenetik), Bad Wörishofen 1998


Die Photographien der beiden folgenden Bilder schickte mir Herr Lüdtke aus Uelzen zu:

Hannöversches Militär 1866

Militär 1866. Links oben sieht man den Kronprinzen, rechts oben SM König Georg V. Die Gebäude sind links die Marienburg bei Nordstemmen, rechts das Welfenschloß (heutige Universität) in Hannover-Herrenhausen.

Königliche Familie von Hannover

Gemälde der Familie König Georgs V., seiner Frau Königin Marie und ihren Kindern.